Berichte von 09/2018

Ain't no sunshine

27Sept2018

Kalispéra!

Heute verbringen wir unseren letzten Abend in Griechenland und das bei freundlichen 13 Grad. Brrr. Da bleibt uns wenigstens der Kälteschock erspart...

Gestern morgen haben wir das Frühstück ausfallen lassen. Nachdem es am Dienstagabend schon das identische Abendessen wie am ersten Tag gab, konnten wir uns nur schwer für das gleiche Frühstück erwärmen. Versteht mich nicht falsch, das Essen ist jetzt nicht schlecht... aber leider auch nicht so richtig gut. Wir düsen nach Ouranoupolis und hoffen auf etwas Souvenirshopping. Am Hafen entdecken wir, dass in wenigen Minuten ein Ausflugsdampfer losfährt, der die Klöster der Mönchsrepublik Athos abfährt. Mhm. Das wollten wir schon gerne sehen. Wir hatten nur gar nicht damit gerechnet, dass es noch Touren gibt. Laut Internet gehen dir nur bis Ende August. Na gut. Schnell ein Ticket gekauft und rauf aufs Boot. Und damn it. Warum sind wir nicht vorbereitet? Chris hat ne kurze Hose und Shirt an und ich nur ein dünnes Kleid. Innerhalb von Sekunden sind wir bis auf die Knochen durchgefroren. Es ist bitterkalt. In der Sonne war es ja noch angenehm, aber der Fahrtwind und die eiskalte Brise, die von den Bergen her weht, machen die Bootsfahrt zu einer Tortur. Als das Boot wendet und wie alle Klöster gesehen haben, hält uns nichts mehr. Wir drängeln uns in das kleine Bistro und wärmen und erst mal mit einem dampfenden Tee auf. Meine Finger sind schon ganz taub. Immerhin werden wir die ganze Zeit von einem Polizeischiff eskortiert. Da wir ja Frauen auf dem Boot haben, dürfen wir uns nicht näher als 500 Meter der Küste nähern. WTF?! Dummen Mönchen. Wir sehen ja wie weit sie ohne Weiblichkeit in ihrem Leben kommen... so ein Frühstück stell ich mir recht karg vor: keine Eier, keine Milch... bestimmt keimt auch nur weiblicher Weizen. Also viel Spaß mit Wasser, ihr antifeministischen Psydo-Machos. Fällt mir jetzt auch nix ein...

Komplette durchgefroren machen wir uns auf den Rückweg ins Hotel und wärmen uns beim Mittagessen etwas auf. Danach chillen wir noch etwas am Strand. Eingemummelt in eine Decke ist es eigentich echt okay. Abends essen wir in der Taverne im Hotel. Wir mussten vorab schon unsere Bestellung aufgeben. Sowas kann ich eigentlich nicht leiden, wie soll ich 3 Tage im voraus wissen, worauf ich jetzt gerade Lust habe?! Zum Glück (oder Unglück) für mich, vertauscht der Kellner gleich mal meine Vorspeise. Bestellt hatte ich ein Quinoa-Orangen-Salat, ich bekomme aber einen griechischen Salat. Darauf hatte ich auch echt mehr Lust. Nur leider schmeckt er nicht. Ein paar Tomaten und Gurken sind in Olivenöl ertränkt, dazu ein trockenes Stück Feta. Mhm. Zum Hauptgang gibts Lendchen mit Kartoffelbrei für Christian, für mich Schwertfisch mit Gemüse. Joa. Also was soll ich sagen... die einzige, die mein Essen echt gut findet ist unsere Hotelkatze. Wir sind jetzt beste Freundinnen. Ich fand den Fisch leider echt eklig. Trocken  und gleichzeitig zäh... das muss man erst mal schaffen! Chris fand sein Essen aber lecker. Das Dessert versöhnt mich: das Tartlet au Citron ist echt lecker. Aber für mich trotzdem ein totaler Reinfall. Einziger Pluspunkt ist der griechische Weißwein direkt aus Athos (der mit 23€ die Flasche aber ja wohl auch gefälligst zu schmecken hat).

Heute Morgen haben wir einen kleinen Ausflug auf die Nachbarinsel gemacht. Leider hat uns auch hier der Reiseführer total verarscht. Aber wir hatten ja jetzt eh nix besseres zu tun. Wir machen ein paar hübsche Fotos und schaffen es gerade noch zum Mittagessen ins Hotel. Wir sind aber schon wieder so durchgefroren, dass wir uns erstmal auf dem Zimmer aufwärmen. Gegen 15 Uhr hat der Wind deutlich abgenommen und wir wagen uns nochmal an Meer. Man braucht zwar definitiv ein dünnes Westchen, aber kein Vergleich zu gestern. Chris traut sich sogar kurz ins Wasser, ist aber nach einer Minute wieder draußen. Dann doch zu kalt.

Später möchte wir nochmal nach Ouranoupoli und dort mal richtig griechisch essen. Sonst steht nur packen auf dem Programm. Ich freu mich sogar schon auf daheim und das knisternde Kamin im Wohnzimmer ;)

Xoxo

Thessa...was?

25Sept2018

Kalispéra!

Gerade sind wir zurück aus Thessalloniki am Hotel angekommen. Und um es gleich schon mal vorweg zunehmen: Sarah gefällt das alles ganz und gar nicht.

Beginnen wir damit, dass Thessalloniki laut, dreckig und generell bäh ist. Das Städtchen hat seine besten Tage weit hinter sich. Und man kann es jetzt leider nicht unbedingt mit südländischen Charme umschreiben. Halb verfallene Dörfer in der Toskana haben Charme, eine uraltes Herrenhaus an der Côte d'Azur hat Charme... aber Thessalloniki ist einfach nur abgefrackt. Jeder Quadratmeter ist mit Graffiti bekritzelt, selbst die Außenmauern der Agia Sofia (die Chris doch glatt mit der Hagia Sofia verwechselt...tja knapp daneben ist auch vorbei), eine Kirche aus dem 8./9. Jahrhundert. "Die malerische Uferpromende" ist ein Gehweg entlang der 3-Spurigen Stadtautobahn. Ich denke, ich möchte Schadensersatzansprüche bei Merian geltend machen...

Aber jetzt mal etwas weniger dramatisch: Thessalloniki ist ein Großstadt, die man nie gesehen haben muss. Kann ja sein, dass Bauruinen zum griechischen Stadtbild gehören und das Panorama abrunden. Meins ist es jedoch nicht. Einziger kleiner Lichtblick sind die Markthallen. Die werden uns laut Reiseführer zwar auch als absolutes Highlight angepriesen, aber immerhin stinkt es zu Abwechslung mal nach Fisch und nicht nach Pipi. Pluspunkt!

Immerhin futtern wir noch eine original griechische Portion Gyros. Und schon will ich innerlich ein Punkt auf die Pro-Seite schreiben,  vergisst der Verkäufer doch ernsthaft die Zwiebeln. Jetzt ist der Spaß vorbei. Die kleine Sarah möchte aus dem Bällebad abgeholt werden.

Auf dem weg zum Parkplatz kommen wir an einem Marks&Spencer vorbei, Balsam für meine geschundene Seele. Man spricht meine Sprache, es sind kaum Griechen drinnen. Hach. Und es gibt sogar eine kleine Essensabteilung. Ein Paar Schuhe, 2 Walker Shortbreads und 2 Tüten Chitos später ist meine Welt wenigstens bisschen wieder in Ordnung. 

Morgen früh möchte wir nach Ouranoupolis, das Nachbarörtchen. Brauch noch den ganzen Tourikram...

Xoxo

 

Oh Captain, mein Captain

25Sept2018

Kaliméra!

Heute morgen lässt das Wetter zu wünschen übrig. Es ist grau, windig und deutlich kälter als die letzten Tage. Aber da muss das Wetter schon mehr auffahren, um uns zu schocken. Unter einem mittleren Wetter-Drama wäre es ja gar kein richtiger Urlaub!

Daher machen wir uns gleich auf den Weg nach Thessalloniki!

Gestern haben wir uns ein kleines Motorboot gemietet! Hier braucht man lediglich einen normalen PKW-Führerschein... was ja auch total das Gleiche ist...nicht! Mit 60 Euro Tagesmiete ist das Boot auch echt günstig. Allerdings bekommen wir keine luxeriöse Mini-Yacht, sondern nur ein kleines Motorboot. Menno. Wir bekommen erklärt, wo wir überall fahren dürfen, wie wir das Boot parken und den Anker werfen. Kann losgehen! Wir umrunden die vielen kleinen Inseln und es macht echt Spaß! Die Ziegen-Insel ist besonders cool. Hier leben riesige Mutanten-Ziegen! Die sind so groß wie Ponys! Die Insel ist nur mit einer dünnen Grasschicht (und jeder Menge Ziegen-Knödel) bedeckt, ein paar windschiefe Bäume runden das karge Bild ab. Aber es ist atemberaubend schön. Der Kontrast zwischen kargen Felsen und azurblauen Meer fasziniert. Auf der felsigeren Seite der Insel kann man auch prima schnorcheln. Von hier sieht man auch den heiligen Berg Athos, der tatsächlich ziemlich erfürchtig thront. Die Spitze ist unter einer dicken Wolkenschicht bedeckt. Wir schippern noch etwas um die Küste. Gegen 14.30 Uhr entdecken wir, dass das Wetter um Athos etwas aufgeklart ist, man erkennt jetzt Felsen und die Schneedecke. Wir wollen mit dem Boot etwas zurückschippern. Leider kommen wir voll in die Brandung und der Wind hat extrem zugenommen. Unser Boot klatscht hart auf die Meeresoberfläche und unser winziger Motor kämpft stöhnend gegen die Wellen an. Mit voller Motorleistung  bahnen wir uns den Weg zur vermeintlich ruhigeren Küste. An meine "ich liege an Deck meines eigenen Boots"-Fotos, die Chris noch von mir machen soll, ist nicht mehr zu denken. Mit dem letzten Tropfen Benzin kommen wir am Anleger an. Immerhin hatten wir nicht unbegründet Panik, die Leute vom Bootsverleih haben alle Touren am nachmittag abgesagt - zu windig. 

Xoxo

French Connection

23Sept2018

Kaliméra!

ich liege bereits am Strand und genieße die leichte Brise. So sollte jeder Sonntag beginnen!

Der Tag gestern war extrem langweilig, aber so sollte ein Strandurlaub schließlich sein. Kurz nach zehn waren wir auch gestern am Strand, der dank Nebensaison angenehm leer ist. Einziger Stressfaktor: alle paar Stunden muss man seinen Liegestuhl dem Verlauf der Sonne anpassen... tssss. Davon muss man sich dann erst mal wieder gebührend ausruhen ?

Das Meer ist wirklich toll, glasklar und ohne starken Wellengang. Gestern bin ich leider mitten in einen Schwarm Fischis geraten und ich schwöre, eins hat mein Bein berührt!!! Polen war offen, dass könnt ihr euch vorstellen! Habs aber ganz erwachsenen gemeistert... ohne Gekreische und geheule. Aber ab sofort geh ich nur noch mit meiner Frozen-Luftmatratze (hab ich vorausschauend noch im Sommersale bei Kaufland ergattert) ins Wasser! 

Von tripadvisor und Co wussten wir bereits, dass viele Franzosen im Hotel sind. Stimmt. Erkennt man daher, dass sie einen permanent auf französisch anlabern und eine Antwort erwarten. Entweder seheich französisch aus (mhm, ich glaube ich bin nicht geschmeichelt...) oder nun ja, französische Ignoranz? Immerhin haben 4 Jahre Französisch- Unterricht heute ihren Höhepunkt in folgender Unterhalten gefunden:

Französin: "Oh nein Cherie, nimm nicht das Croissant. Die sind ohne Zucker. Nimm lieber diese Vanillepuddingschnecke. Die sind lecker"

Sarah: "Danke, die Bignets sind auch gut"

Naja, wenn jemand die Qualität von Croissants beurteilen kann, dann wohl die... über das Essen gibt es leider nicht viel zu berichten. Es ist alles ein bisschen "Blender": sieht alles viel besser aus, als es schmeckt ? aber trptzdem gut! 

Heute soll das Wetter noch toll sein, deshalb nochmal Sonne und Strand. Morgen werden wir ein Boot mieten und um die Küste schippern. Hier gibt es eine kleine Insel die Eselinsel heißt. Ich werde so enttäuscht sein, wenn es dort keine kleinen Eselchen gibt... am Dienstag soll es dann bewölkter werden, daher überlegen wir, ob wir dann ins Nachbarstädtchen fahren. Da gibt es einen kleinen hafen und eine Klosterruine. Am Mittwoch soll es dann schlechtes Wetter geben, dann werden wir nochmal einen Versuch mit Thessalloniki wagen!

So, mein Vormittags-Nap ruft mich ?

Xoxo

Hellas!

21Sept2018

Hellas ihr Lieben, 

diesen Urlaub wird es leider nicht so viel zu berichten, aber ich gebe alles ;)

Heute Morgen um kurz vor 6 Uhr beginnt unser Tag, in einer knappen Stunde geht unser Fliegen. Der Flughafen ist Gott sei Dank ziemlich leer und nach nicht einmal 10 Minuten wir schon am Gate. Und tada: ich werde bei der Sicherheitskontrolle für den Sprengstofftest ausgelost. Kann ich nicht mal was cooles gewinnen? Aber die Dame ist sehr nett, da ich jetzt nicht wie die Top-Terroristin (wobei es ja immer die Stillen sind!) aussehe, ist die Kontrolle locker. Von meiner Kleidung und von meiner Tasche werden Abstriche genommen. Ich bestehe den Test mit Bravour ;)

Dadurch, dass wir gestern erst super spät bei ryanair eingecheckt haben, konnten wir sogar die teureren priority Plätze ergattern. Yay. Der Flug ist angenehm, die Sicht absolut grandios. Erst sehe ich Bühl, dann habe ich irgendwann den Rhein unter mir und dann plötzlich die Alpen. Die Gletscher und schneebedeckten Gipfel sehen toll aus! 

In Thessalloniki steuern wir zielstrebig zum Car Rental, dann Ernüchterung. Unser Mietwagenanbieter ist nirgends so finden. Wir googeln nochmal nach und stellen fest, dass das Mietwagencenter fast 80 km entfernt ist. Nee, nicht echt? Wir beschließen raus zu gehen und tada, da steht eine nette Mitarbeiter mit einem "Kuss"-Schild. Puh, Glück gehabt. Eigentlich wollen wir uns noch Thessalloniki anschauen, aber so richtig Lust haben wir nicht. Deshalb düsen wir lieber gleich ins Hotel. Die Strecke ist ganz angenehm, die Straßen so 3-4, aber da hätte ich sogar Schlimmeres erwartet.

Kurz nach 14 Uhr kommen wir im Hotel an, die Lobby ist total durchgestylt. Die Anlage schmiegt sich sanft an einen Hang, überall wachsen Olivenbäume und sogar Granatäpfelbäume!  Das Meer glitzert verführerisch. Ich packe noch kurz aus, bewundere unsere Sicht aufs Meer und dann ab an den Strand! Das Wasser ist glasklar! Wow. 

Gleich geht es zum Essen, hab einen Bärenhunger!

Xoxo