Berichte von 10/2017

Welcome to the Sunshine State! Oh, wait, sunshine is out...sorry!

04Okt2017

Hallo ihr Lieben,

es tut mir so leid – aber wir haben es tatsächlich geschafft, die letzten 3 Tage jedes Mal Hotels abzubekommen, bei denen es kein WLAN gab oder es gerade offline war. Zum Verrücktwerden!

Daher folgt jetzt leider wieder ein etwas ausführlicher Eintrag, immerhin muss ich ja aufholen. Also der Reihe nach: Unser Flug von Denver nach Tampa verlief absolut ruhig, zu unserer Überraschung war der Flug aber komplett ausgebucht. Damit hätten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet, immerhin geht der Flug mitten in der Nacht. Es sind auch extrem viele Kleinkinder an Bord. Die Flugbegleiter machen eine coole Show zur Sicherheitsdemo, das kann lustig werden! Dummerweise sind wir sogar 30 Minuten zu früh in Tampa, unser Pilot hat sich voll ins Zeug gelegt. Aber ausgerechnet heute hätten wir sogar etwas später ankommen können. Also stranden wir kurz nach 5 Uhr am Flughafen von Tampa. Immerhin gibt es dieses Mal keine Schlange bei Hertz. Geilerweise findet die Angestellte auch den Schlüssel für das gebuchte Auto nicht, deshalb bekommen wir sogar ein größeres Auto. Leider hat es nicht die coolen Spielereien wie unser Toyota, aber wir haben ihn ja nur ein paar Tage.  Ich bin leider total am Ende, ich konnte leider nicht auf dem Flug schlafen, ich saß in einer Reihe voller Kleinkinder und konnte irgendwie kein Schlaf finden. Christian will gleich nach St. Pete fahren, die Strände dort sind traumhaft. Kurz vor 8 Uhr sind wir am Strand, es ist noch völlig ausgestorben und ruhig, nur ein paar Jogger oder Angler sind schon unterwegs. So kann ich auch noch ein paar Stunden Schlaf abgekommen. Der Strand ist absolut bezaubernd, puderweis und traumhaft! Auch das Meer hat angenehme Badetemperatur. Gegen 12 Uhr fahren wir zurück nach Tampa zu unserem Hotel. Wir wissen schon, dass das Hotel nicht sehr toll ist, aber es ist direkt am Stadion, das war uns wichtiger als Komfort. Leider können wir noch nicht einchecken, also müssen wir noch eine Weile Zeit totschlagen. Erst besuchen wir meinen geliebten Walmart (und Spoileralarm: Christian hat gelogen. Ich hab weder den 5 kg-Sack Chips bekommen, noch den 15 kg-Sack Halloweensüßkram. Und ich hätte die Chips sowas von nach Deutschland bekommen!), dann geht es noch zum Home Depot und noch was essen. Immerhin können wir danach schon einchecken und machen uns fertig fürs Spiel. Und dann geht es los zu den Tampa Bay Buccaneers! Unser erstes Football-Spiel. Überall auf den Parkplätzen feiern die Fans schon stundenlang Partys und grillen. Hier und da fliegt ein Football durch die Luft. Das Stadion gleicht einem Vergnügungspark, spröde Currywurst: Fehlanzeige. Es gibt mehre sogenannte Food Aisle, also eigene Gänge nur mit Essensständen. Dummerweise haben wir ja grad erst gegessen (bei den Preisen kann aber auch froh sein). Mit unserem letzten Bargeld reicht es grad noch für ein Wasser (ich hab sooo Durst) und ein Bier, das astronomische 7 Dollar kostet und gerade mal 200 ml sind. Frechheit! Das Wahrzeichen der Buccaneers ist ein riesiges Piratenschiff, man hat das Gefühl man geht durch die Kulissen von „Piraten von Batavia“ und nicht durch ein Stadium. Da wir voll in der Sonne sitzen müssen, kaufe ich mir noch schnell eine Mütze mit Buccaneers-Logo. Wir sitzen in der vorletzten Reihe, haben dafür aber einen super Blick auf das Stadion und können sogar die Demo sehen, die vor dem Haupteingang läuft. Unser lieber Mr. Organgenschnütchen hat mal wieder getwittert und alle NFL-Spieler, die während der Hymne nicht singen oder sonst andächtig erscheinen zu Vaterlandsverrätern deklariert. Was die natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Schon die ganze Woche wird darüber im Fernsehen diskutiert. Die Amis und ihre geliebte Flagge… Es wird also mit Spannung erwartet, was die Buccaneers machen. Aber nachdem ein Weltkriegsveteran die Glocke des Piratenschiffs geläutet hat, wird ganz patriotisch Aufstellung bezogen. Ich muss echt an mich halten, dass ich nicht schallend loslache. Glauben die diese ganze Show hier etwa? Aber ich will das Spiel sehen und garantiert wird man wegen „Lachen gegen die amerikanische Flagge“ eingebuchtet! Und ohne Scheiß: das Spiel läuft gerade mal 20 Sekunden, öffnen sich die Schleusen des Himmels und es beginnt zu schütten.  Mhm, vielleicht kann man das Piratenschiff auch als Arche nutzten? Innerhalb von wenigen Minuten sind wir bis auf die Unterhosen nass. Ekelhaft, meine Mütze schütz wenigstens mein Gesicht und sorgt dafür, dass ich nicht klatschnasse Haare haben. So ein Dreck echt. Es passt einfach in diesen Urlaub. Leider kommt auch die Sonne nicht mehr raus, wenigstens ist es warm genug. Aber selbst 4 Stunden später beim Ende des Spiels sind wir noch klamm. Wenigstens war das Spiel spannend! Am Anfang läuft es bei den Buccaneers super, die Jets bekommen keinen Pass aufs Feld. Dann dreht sich das Spiel, die Jets liegen vorne. In den allerletzten Sekunden machen die Buccaneers das entscheidende Fieldgoal und gewinnen mit einem Punkt mehr!  Es war echt klasse mal ein Spiel live zu erleben, immerhin verfolgen wir Zuhause auch die Liga. Das Drumrum ist schon Wahnsinn. Allerdings gehen wir Deutsche halt auf Spiele um das Spiel zu sehen, nicht um eine Party zu feiern oder zu futtern. Der Rest unsere Reihe war wenns hochkommt vielleicht 40 Minuten des Spiels an ihren Plätzen… Geldverschwendung. Aber gut, vielleicht wieder so ein typisch Deutsch vs Amerika-Ding! Danach fallen wir hundemüde und durchgefroren ins Bett.

Den Montag verbringen wir auf Honeymoon Island, einer kleinen vorgelagerten Insel in der Tampa Bay. Der Strand ist wieder traumhaft! Puderweis, das Meer ist klasse. Leider wird es gegen Nachmittag extrem windig. Da wir aber sowieso Hunger haben, fahren wir los. Wir sehen uns noch den Sonnenuntergang in Clearwater Beach an und machen uns dann auf den Weg nach Orlando.

Dienstag geht es in die Universal Studios Orlando, yaaaay! Vorneweg: der Park ist schweineteuer, wir haben uns für das Minimum entscheiden und müssen dafür schon 260 Dollar berappen. Jap, richtig gelesen. Einfach dafür, dass wir in einen Teil des Parks dürfen, Parken kostet stolze 20 Dollar. Brutal. Aber gleichzeitig kann mir das auch egal sein, denn das ist quasi mein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Merry Christmas! Alles ganz nett, alles ganz yay. Aber richtig geil wird es erst im Harry Potter-Teil. Ooooooh mein Gott. Ich will hüpfen. Ich will quietschen. Ohhhh meine Cousinen würden das soooo lieben! Ich stehe in einer Originalversion der Winkelgasse! Es ist so abnormal geil. Ich will heulen. Ich muss alles anschauen, alles fotografieren. Ich will hier niemals wieder weg. Mir wird das Herz schwer, wenn ich daran denke, dass das nur ein Teil der Harry Potter-Welt ist. Für den anderen Teil hätten wir leider nochmal 100 Dollar berappen müssen. Beim nächsten Mal dann :D Ich würde ja beim Merchandise komplett eskalieren, aber mein Kreditkartenlimit liegt bei 500 Euro und das wäre wohl nach 10 Minuten erreicht. Ach, was red ich, nach 5 Minuten. Um 18 Uhr machen wir uns völlig kaputt auf den Weg zum Auto und fahren nach Vero Beach.

Heute stand Shopping auf dem Programm. Ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal sage, aber das Shopping-Center war einfach zu groß. Irgendwann hab ich gar nix mehr kapiert und hatte auch keine Lust mehr! Danach gings nach Miami Beach. Hier soll es eigentlich wieder traumhafte Strände und die beste Strandpromenade der Welt geben. Joah. Nur dass es gerade heftig stürmt und es schüttet. Es ist echt zum Haare raufen. Wenigstens haben wir uns zum Abschluss ein gutes Hotel gegönnt. Es wäre garantiert noch geiler, wenn wir den Pool und die Dachterrasse nutzten könnten. Aber was solls. Morgen geht es zurück nach Hause und ich freue mich sogar schon ;)

Bis Bald, over and out Sarah