When I was walking in Memphis

06Mai2015

Da wir gestern das Frühstück verschlafen haben, wollten wir heut extra früh raus. Frohen Mutes sind wir kurz nach 9 Uhr in der Lobby unseres Hotel uns suchen den Frühstücksraum. Wir suchen... nach einer Weile entdecken wir gegenüber dem Check-In Schalter einen kleinen Tisch mit Kaffeekanne. Ich frage nach. Jap, das ist das "Frühstück". Immerhin haben wir die Qual der Wahl zwischen drei Sorten Müsliriegeln und Schoko-oder Blueberrymuffins. Milch in den Kaffee gibt es nicht. Teebeutel auch nicht. Pures heißes Wasser soll eh viel gesünder sein... 

Wir gehen resigniert zurück aufs Zimmer (natürlich nicht, bevor ich das Müsliriegel-Regal unauffällig geleert habt... also echt..."Frühstück"...). Etwas zu essen muss her! Wir fahren nach Nashville Downton, dort gibt es ein kleines Restaurant Arnolds, das bodenständige Südstaatenküche serviert. Schlangestehen ist bei Arnolds obligatorisch. Gerade ist ein Filmteam da und interviewt einige Leute. Es ist jetzt halb 11, es ist gerade seit ein paar Minuten geöffnet und schon die Hölle los. Christian nimmt das Roastbeef mit Kartoffeln und Bohnen. Wow, das Roastbeef wird frisch von einem riesen Bratenstück runtergeschnitten. Ich nehme das gegrillte Hähnchen und Kürbispie. Christian schwört darauf, dass es das beste Roastbeef seines Lebens war. 

Danach machen wir uns auf den Weg nach Memphis. Die über 200 Meilen weite Strecken ist extrem langweilig, der zweispurige Highway verläuft geradeaus. Nach 3 Stunden kommen wir an unserem Hotel an. Das Zimmer ist klein aber nett eingerichtet. Wir sind nur einen Steinwurf von der berüchtigen Beale Street entfernt. Wir schlendern die Union Street entlang bis zum Mississippi. Es ist extrem wenig los, auch die Beale Street sieht eher verlassen aus. Kein Vergleich zum Broadway in Nashville! Um 17 Uhr sehen wir uns die Duck Ceremony im Peabody Hotel an. Anfang der 1900er watschelten ein paar Enten in das 5-Sterne-Hotel und machten es sich im Springbrunnen der Lobby bequem. Seitdem leben ständig 5 Enten in dem Brunnen die jeden Morgen und Abend pünktlich über einen roten Teppich von ihrer Suite zum Brunnen und zurück watscheln. Die Lobby ist gefüllt mit hunderten Leute. Hier haben sich also alle Touris versteckt. Die Duck Ceremony ist sehr witzig, der Duck Master hat seine liebe Mühe alle Enten zu bändigen. Danach gehen wir zu einem BBQ-Hinterhof-Restaurant und haben gleich die nächste kulinarische Offenbarung an diesem Tag: Die mit Abstand besten Sparrips ever. Sogar ich lecke mir dir Finger. Danach geht es zurück zur Beale Street. Mittlerweile ist es voller geworden, aus den Kneipen dringt Livemusik. Wir holen uns ein paar Drinks und hören einer Blues Band zu. Die Jungs sind nicht schlecht, allerdings hatten wir zum Country eher einen Zugang. Wer hätte gedacht, dass ich doch mal ein Country Girl werden würde 😮😇

Mittlerweile haben sich auch ca. Hundert Motorradfahrer in der Beale Street eingefunden und reihen ihre Harleys nebeneinander auf. Die Atmosphäre passt. Auf dem Rückweg zu unserem Hotel entdecken wir, dass gerade ein Baseballspiel läuft, schade. Das hätten wir gerne gesehen. Bei nächster Gelegenheit wollen wir uns ein Spiel ansehen. Heute sind wir dem King leider nicht begnet, morgen geht es aber nach Graceland. Generell hätten wir uns den King-Hype hier größer vorgestellt. Der Broadway in Nashville war hier deutlich touristischer ausgerichtet. Obwohl unser Hotel nur eine Querstraße von der Beale Street entfernt ist, begenet uns kein Mensch. In Rastatt wäre jetzt auch nicht mehr los 😉