Welcome to Miami!

20Sept2017

Hey ihr Lieben, 

ich bin euch noch einen Blogeintrag schuldig, aber der Schlafmangel war dann doch zu überwältigend!

In London hat eigentlich alles super geklappt, boarding war völlig easy, in 15 Minuten war alles erledigt. Habe mich schon über die britische Effizienz gewundert, als uns dann im Flugzeug klar wurde, dass der Flug bei weitem nicht ausgebucht war. Wir konnten uns nach Herzenslust ausbreiten und Liegesitz reinmachen. Herrlich. Wie sind auch mit ner coolen Boing 747 geflogen, das Teil sieht von außen echt mächtig aus. Die Sitze und Kopfstützen waren super bequem und konnten auch individuell angepasst werden. Dem Sitz geschultet bin ich eigentlich auch sofort eingeschlafen und erst aufgewacht als der Pilot angesagt hat, dass wir noch ne Weile in London bleiben werden. Ein Reifen unseres Fahrwerk musste getauscht werden. Danach bin ich sofort wieder eingeknickt und erst aufgewacht als der Pilot  volle Tube auf der Rollbahn draufgedrückt hat. Leider hat den ganzen Flug über das Infosystem nicht funktioniert, wir wussten also nie wo wir waren, wie lange wir schon fliegen oder wie lange wir noch fliegen. In diesem Gefühl der völligen Raum-Zeit-Orientierunglosigkeit verging der Flug leider sehr zäh. Immer wieder bin ich kurz eingeschlafen, aber erholt fühlt man sich trotzdem nicht. Zu essen gabs es einmal Lunch mit Pasta und einem leckeren Rotkrautsalat und später dann einen Afternoon-Tea Sandwich mit Scones. Es gab auch einige neuen Filme im Bordentertainment, aber meine Aufmerksamkeitsspanne hat nur für "die Schöne und das Biest" gereicht :D

Grundsätzlich hätte ich mir vorgestellt, dass so ein großes Flugzeug sich gefühlt ganz anders fliegt wie kleinere Maschinen. Ein Porsche liegt ja auch besser auf der Straße wie mein Twingo. Gefühlt gab es aber keinen Unterschied! Dafür haben unsere Piloten die komplette Verspätung in London wieder rausgeholt und wir sind fast pünktlich in Miami gelandet. Allerdings uncoolerweise mitten in einem Gewitter. Es hat schon böse geruckelt und der Pilot hatte ziemliche Probleme das Flugzeug gerade auf die Rollbahn zu bringen. Einen kurze Moment waren wir nur mit einer Seite auf dem Boden, bis dann mit einem Ruck die rechte Seite auch auf der Rollbahn aufkam. Mein Glück war, dass auf der anderen Seite des Gangs eine Horde hysterischer Weiber hockte, die gekreischt haben. Dann hat niemand bemerkt wie ich Stoßgebete zu allen mir bekannten Göttern geschickt habe (in Krisenzeiten muss man da flexibel sein). Durch die Immigration konnten wir auch super schnell durch. Vor zwei Jahren standen wir hier fast eine Stunde in Atlanta. Diesmal konnten wir aber direkt an einen Automaten und schon die ganzen Fragen beantworten, Fingerabdrücke nehmen und haben sogar ein fancy Foto gemacht bekommen. Mit dem Beleg, dass wir bereits alle Daten ausgefüllt haben durften wir uns dann direkt unseren Stempel abholen. Und dann gab es sogar eine Weltpremiere: unsere Gepäck lief schon einige Runden auf dem Band. Kaum zu glauben, dass ich das einmal erleben darf!

Ein Blick auf die Uhr verrät, dass wir sogar noch unseren Anschlussflug nach Denver am gleichen Abend bekommen hätten. Aber die Aussicht auf ein Bett und eine Dusche trösten uns schnell drüber hinweg. An der Haltestelle des Hotelshuttle trifft uns dann der Schlag: 36 Grad, 80% Luftfeuchtigkeit. In der ferne blitzt und donnert es. Hab ich erwähnt, dass ich Uggs und einen Schal anhab? Ich fühle mich wie ein Alien :D

Einige Minuten später kommt dann auch schon das Shuttle, gerade mal 5 Minuten später stehen wir schon in der Hotellobby. Wir stellen nur kurz das Gepäck ab und gehen gleich was essen. Wir landen im Latin Café und der erste Kulturschock trifft mich. Dieses verkackte Refill. Die Bedingungen will mich fertig machen!!! Gerade als ich den ersten Liter Dr.  Pepper unten habe, schüttet sie nach. Mist. Der nächste Liter wird runtergekippt und obwohl ich ausdrücklich kein Refill erbitte, kippt sie mir unermüdlich den nächsten Liter nach. Mit 3 Liter Dr. Pepper und einem Cesars Salad im Bauch geht es zurück zum Hotel. Alle paar Meter sehen wir kleine Schuttberge und hier und da ein paar entwurzelte Bäume und Palmen. Aber sonst scheint Miami Hurricane Irma ganz gut verkraftet zu haben. Wir duschen beide noch kurz und fallen dann in einen tiefen Schlaf. Das Bett war super bequem und ich bin nur einmal kurz aufgewacht, weil 3 Liter Dr. Pepper ihren Attribut gefordert haben. Ich wache sogar einige Minuten vorm Wecker auf und fühle mich fit wie ein Turnschuh (also ein älteres Model, son Model wir man es billig im Schlussverkauf kauft weil man eh schon ganz lange vorhat endlich mit joggen anzufangen. Aber letztendlich lässt man die Schuhe dann original verpackt im Karton. Aber man könnte, wenn man wollte!). Nach einem kleine Frühstück geht es mit dem Shuttle um halb 8 zurück zum Flughafen und zum Check-In für Denver. Der Schalter ist komplett leer, seit zehn vor 8 Uhr sitzen wir am Gate und warten!

In Denver übernehmen wir dann den Mietwagen und fahren Richtung Wyoming, Ziel ist Rock Springs! In Denver hat es 6 Grad, das schreit schon eher nach Uggs und Schal. Ich bin vorbereitet!

Bis heute Abend! Over and out, Sarah