Watch out Mama Bear!

03Mai2015

Wir erwachen beide um kurz nach 7. Im Urlaub eigentlich ein Grund, sich direkt wieder einzukuscheln. Da wir aber heute volles Programm haben, kommt uns das gerade recht. Unser Motel war wirklich nichts besonderes, aber vielleicht waren wir einfach von der ersten Nacht verwöhnt! 

Um halb 9 sind wir bereits auf dem Weg in den Nationalpark. Wir haben eine Mission. Wir wollen Bären sehen! Naja, Christian möchte. Mir reicht eigentlich schon die Vorstellung, dass da welche im Wald rumlaufen. Bären sind riesig und gefährlich! Nach einem Kilometer überfahren wir fast ein Kamikaze-Eichhörnchen. Ist das ein Omen? Gestern meinte ich noch, dass mir ein Eichhörnchen völlig ausreicht. Wir halten bei unserem ersten Ziel: Dem Wanderpfad zum Laurel Falls, einer der vielen Wasserfälle im Park. Der Wanderweg ist angenehm und im Schatten. Die Sonne brennt nämlich schon ganz schön. Nach 2 Kilometer kommen wir am Wasserfall an. Wow, so stellen wir uns einen Wasserfall vor. Bis auf ein weiteres Eichhörnchen und einem Tausendfüßler gibt es keine weiteren Tiersichtungen. Macht ja nix, wir haben ja noch einiges vor uns. Wir fahren weiter Richtung Cades Cove, ein Tal mitten in den Smokeys. Die Strecke erstreckt sich malerisch zwischen den Bäumen und dem felsigen Flußbett. Wir unternehmen noch eine weitere kleine Wanderung, dieses Mal sind wir die einzigen Leute weit und breit auf dem Weg. Das erhöht doch bestimmt die Bären-Sichtungs-Quote! Nachdem der Weg nach 15 Minuten aber unwegsam wird, geben wir auf. Auf der Weiterfahrt gibt es plötzlich einen Stau. Bestimmt 30 Leute stehen am Straßenrand und halten aufgeregt Fotos in die Höhe. Wir parken und steigen aus... und tatsächlich: Nur 10 Meter entfernt ist eine kleine Bärenfamilie. Mamabär und ihr Baby lassen sich von den vielen Menschen nicht aus der Ruhe bringen. Die sind den Trubel wahrscheinlich schon längst gewöhnt. 

Wir fahren noch weiter und sind begeistert von der Landschaft. Im Tal erheben sich majestätisch die Berge, immer wieder stehen kleine Kirchen, Farmen oder historische Mühlen. Wieder fahren wir in eine Menschentraube. Wir sehen erst gar nicht um was es geht. Dann entdecken wir zwei Bären in ca. 2 Meter Höhe in einem Baum. Wie kommen die denn da hoch? 😮

Wir machen einige Fotos, geheuer ist uns das ganze aber dann doch nicht. Entscheiden sich die zwei Bären dazu, nicht mehr auf dem Baum zu chillen, sind wir ziemlich verloren. Es ist mittlerweile kurz nach 14 Uhr und wir haben Hunger. Wir entschließen uns direkt nach Pigeon Forge, einem Nachbarstädtchen von Gatlinburg, zu fahren. Dort herrscht der gleiche Touri-Zirkus. Es gibt ein Dolly-Parton-Vergnügungspark und jede Menge Fast-Food-Ketten und Hotels. Nach einem kurzen Snack bei Wendys, fahren wir ein paar Kilometer zu einem Tanger Outlet. Christian verfällt bereits im ersten Shop in den Kaufrausch. Ich kann mich noch bis zum Disney-Store beherrschen. An der Kasse bekomme ich ein kleines Krönchen und die Verkäuferin meint "Be a princess today, Honey". Aber immer doch! 😘

Nach einem kurzen Stopp bei Walmart, geht es dann Richtung Chattanooga. 

Die Fahrt ist schön, kilometerlang erstrecken sich Felder und Farmen. So haben wir uns das vorgestellt, mitten in Tennessee. Im Radio läuft nur Country, aber selbst das macht uns nichts aus. Kurz vor Chattanooga haben wir dann doch noch einen kurzen Schock-Moment. Mitten auf dem Highway liegt ein riesiges Gummirohr. Wir können nur knapp ausweichen!

Unser Hotel für diese Nacht ist wieder ein Best Western, Abendessen gibt es bei Tacco Bell. 

Gefahrene Kilometer: 260