Wild Horses

23Dez2019

Aloha,

heute gibt es zwei Beiträge: ich konnte Christian zu einem Gastbeitrag überreden (es hat mich einen oder mehrere Rums gekostet ;)).

Seine Helitour klingt hammer, oder? Ich konnte sogar schon ein paar Bilder sehen. Ich bin neidisch, aber doch froh, auf dem Boden geblieben zu sein. Ich musste heute morgen wirklich früh raus, und hier mal eine kurze Richtigstellung: Ich bin überhaupt kein Morgenmuffel, ich ziehe es nur vor ausschlafen zu können. Das ist ja wohl ein Unterschied, oder?

Kurz vor acht mache ich mich also auf den Weg in den Norden, zur Silver Falls Ranch. Die Straßen sind leer und ich und der kleine Chevy können cruisen. Ich habe echt sofort das komplette Twingo-Feeling und fast überkommt mich sowas wie Heimweh. Immer wieder regnet es kurz, mir wird schon Angst und Bange. Hoffentlich hört der Regen bis 9.30 Uhr auf, dann startet mein dreistündiger Ausritt. Ich komme auf der Ranch an, auch dort geht es noch ruhig zu. Ich kann in Ruhe einen Helm aussuchen und bekomme sogar einen Regenmantel. Nach und nach kommen mehr Gäste an, am Ende sind wir zu sechst auf der Tour. Nach einer kurzen Anweisung, wie wir die Zügel halten, lenken oder die Gangart wechseln, kommen wir schon zur Zuteilung der Pferde. Ich bekomme Keki, einen 16jährigen Hengst. Ich bin direkt verliebt in meinem Keki. Wir verlassen den Stall und reiten los. Durch den Regen der letzten Tage sind leider viele Wege sehr matschig. Nach den ersten 15 Meter wird eins sofort klar: Keki mag kein Matsch. Keki will nicht in den Matsch. Und selbst wenn ich Keki dann mit viel Mühe angetrieben bekomme, nimmt er dann lieber die Alternativroute, die gerne auch mit mit einem Ast in meinem Gesicht endet. Okay, das üben wir noch. Ich merke aber ziemlich schnell, dass Keki mich austestet. Aber der Reiter dominiert das Pferd, nicht andersrum. Unsere Guide (dessen Name ich sofort wieder vergessen hab, Mist) gibt mir immer wieder Tipps und ermutigt mich. Während alle anderen Pferde brav dem Guide hinterhertrotten, legt Keki gerne mal den Rückwärtsgang ein. Ich hab trotzdem jede Menge Spaß und selbst der Dauerniesel macht mir nichts aus. Das Gelände um die Ranch ist atemberaubend schön - immer wieder gibt es kleine Bäche, Wasserfälle und üppige Natur. Wir sehen wilde Orchideen, Eukalyptusbäume, Brotfruchtbäume und jede Menge Vögel. Neben den Nene, einer hawaiianischen Gänseart, entdecke ich noch so viele tolle Vögel. Aber Keki fordert meine Konzentration. Einmal lasse ich die Zügel etwas locker um die Rückwände des Vulkans zu bestaunen, da GALLOPIERT Keki einfach mal mit mir los. Entweder war es instikt oder doch die Iffezheimer Gene:Ich reiß die Zügel nach hinten und lehne mich mit meinem gesamten Gewicht in den Sattel und tada:Keki bleibt sofort stehen. Er wiehert zwar noch einmal empört, sieht aber dann doch ein, dass ich bestimme wos lang geht. Die drei Stunden vergehen wie im Flug und ich bin absolut begeistert! Jaaa, bei Bibi&Tina und Wendy sah das alles schon immer viel viel einfacher aus - aber fürs erste Mal! 

Wir machen eine kurze Pause am namensgebenden Silver Falls, gerade kommt noch eine andere Tour an und ich will sofort die Gruppe wechseln. Die Gruppe hat originall Mountie Jack als Guide. Für alle, die Mountie Jack nicht kennen, los. Jetzt googeln! Ich schmelze dahin. Ich meine, unser Guide ist auch echt toll. Aber Mountie Jack....

Nach der kurzen Pause reiten wir zurück zur Ranch, ich verabschiede mich von Keki und bedanke mich nochmal bei allen. Immerhin bekomme ich jede Menge Lob, weil Keki wohl tatsächlich einer für Fortgeschrittene Reiter ist. Ha, scheint so, also wäre ich tatsächlich mal in einer Sportart talentiert :)

Für die Rückfahrt brauche ich leider fast anderthalb Stunden, weil alle Highways der Insel hoffnungslos verstopft sind. Wir nutzen noch das bisschen Sonnenschein und fahren in den Süden zu verschiedenen Stränden. Abendessen gibt es in der Kauai Brewing Company - damit wäre das Klischee mit "es gibt kein Bier auf Hawaii" auch entgültig geklärt!

Die Koffer sind gepackt, morgen geht es dann Richung Big Island. Ich freue mich schon sehr!

Aloha, xx Sarah