Watch out Killer Whales!

17Dez2019

Aloha,

ein ereignisreicher Tag geht zu Ende, denn heute ist Christians Geburtstag, yay! Wir wollten eigentlich bis Mitternacht aufbleiben, aber keine Chance. Hana holt uns ein und wir fallen schon um 22 Uhr todmüde ins Bett. Der Wecker klingelt uns unsaft schon bereits um 7 Uhr raus und ein Blick aus dem Fenster genügt um sich eigentlich direkt wieder einzukuscheln. Dicke Wolken bedecken den Himmel, es ist schwül und regnerisch. Aber wir gehen ja heute Morgen auf große Walbeobachtungs-Tour, also raus aus den Federn. Zumindest können wir ab Kahului den Regen hinter uns lassen und genießen jetzt wieder Sonnenschein. Wir gehen an Bord des Expeditionsschiff der Pacific Whale Foundation, einer gemeinnützigen Stiftung die sich zum Artenschutz einsetzt. Wir fahren gut eine Stunde die Küste auf und ab, aber leider bekommen wir keinen einzigen Wal zu Gesicht. Dann herrscht bei den Expeditionsleitern plötzliche helle Aufregung. In einigen Metern Entfernung wurden Delfine gesichtet. Bei genauerem Betrachten stellen sich die vermeintlichen Delfine aber als eine Gruppe kleiner Schwertwale (auf englisch False Killer Whale) raus. Weltweit gibt es wohl nur 150 solcher Exemplare und die Wale sind kaum erforscht. Alle sind völlig aus dem Häuschen. Wir gehören zu wenigen Menschen, die kleine Schwertwale in freier Wildbahn sehen und hören können. Aber manno, ich wollte Buckelwale sehen. Ich weiß, #richkidsproblems. Wenigstens haben wir beim Tauchgang welche gesehen. 

Krass sind wieder die Kontraste: Auf dieser Seite dominiert kahle Steppe, es wachsen fast nur Kakteen. Das zeigt wieder, dass Maui mehrere Klimazonen auf einer einzigen Insel vereint. Wir sehen auch wieder mehrere Regenbögen und so langsam wird mir klar, warum Hawaii einen Regenbogen auf ihr Nummernschild gedruckt hat. Die gibt es hier ständig, man kann sich fast sicher sein, dass es zu jeder Zeit irgendwo gerade einen Regenbogen gibt.

Nach der Walbeobachtung wollen wir noch etwas am Strand ausspannen, bevor es dann heute Abend zum Luau geht. Das Wetter ist aber so unbeständig, dass wir nicht schnell genug vor dem nächsten Regenguss flüchten können und klatschnass am Auto ankommen. Wir beschließen in unsere Wohnung zu fahren und eine heiße Dusche zu nehmen. Heute ist es leider sehr stürmisch und der Wind kann schnell kühl werden. Frisch geduscht machen wir uns auf den Weg nach Lahaina. Am Eingang werden mit mit typisch hawaiianischen Blumenketten (Lei) begrüßt und an unseren Tisch direkt vor der Bühne gebracht. Mit einem Begrüßungscocktail in der Hand erkunden wir das Gelände, man kann einen Hulakurs besuchen oder hawaiianische Souvenirs kaufen. Wir entscheiden uns für die Einführung des Imu, dem Erdofen in dem das berühmte Kalua Schwein gegart wird.  Wir dürfen zuschauen wie die Schichten des Ofens (Blätter und Steine) abgetragen werden und das Schwein zu Tage kommt. Yummy, es duftet verführerisch. Wir dürfen an das Buffet und probieren uns durch allerhand Köstlichkeiten. Das Schwein ist super zart und saftig und erinnert stark an pulled pork. Wir probieren auch noch das Schwein gegart im Taoblatt. Auch total lecker. Generell ist das Essen super lecker und die befürchtete Schlacht am Buffet bleibt bei den knapp 350 Personen aus. Die Organisation ist super, die Kellner steuern tischeweise wer ans Buffet darf. Das ist super gemacht und erspart Trubel und Engpässe. Nach dem Essen beginnen die Hula-Shows. In verschiedenen Tänzen wird die Geschichte Hawaiis nachgespielt. Wer bei Vaiana gut aufgepasst hat, ist hier jetzt klar im Vorteil (Voll gerne :)). Zu sehen gibt es nicht nur etwas für Männer: neben spärlich bekleideten Tänzerinnen gibt es auch Männer in knappen Lendenschurz. Hach, so eine Hulakultur hat schon Vorzüge. Und ob gewollt oder nicht, ich finde es richtig toll, dass bei den Tänzerinnen nicht nur superdünne Size-Zero Gazellen rumhüpfen sondern auch fülligere Frauen! 

Das Luau ist mit 120 $ pro Person jetzt kein Schnäppchen, aber es war ein perfekter Abend. Unsere Sitzplätze waren perfekt (die Plätze auf den anderen Seite haben den gesamten Abend ein kostenloses Sandpeeling bekommen, weil der Wind so stark war), das Essen war richtig richtig lecker. Wir rechnen aber mal nach, pro Abend macht das Old Lahaina Luau ungefähr 40.000 $ Umsatz. Klar, noch kein Reingewinn, aber die Hälfte bleibt garantiert übrig. Und das dann hochgerechnet auf  7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr... eine echte Gelddruckmaschine. Trotzdem, wir waren mehr als begeistert. Als Geburtstgeschenk durfte Chris heute die Bar leertrinken und ich bin der Fahrer. Die Strecke zwischen Lahaina  und Haiku ist aber easy, nach jeweils einer Stunde Fahrt sind wir da. In Haiku regnet es leider wieder, aber das stört uns jetzt auch nicht mehr. 

Morgen ist unser letzter voller Tag auf Maui, deshalb wollen wir noch ein paar Punkte "erledigen". Wir werden morgen dem Haleakala noch eine Chance geben - nicht zum Sonnenaufgang, aber wir haben beschlossen zum Sonnenuntergang. Außerdem will ich noch durch Paia schlendern. Wir fahren täglich zwei mal durch diese süße Kleinstadt, jetzt will ich unbedingt auch mal die Geschäfte anschauen.

Aloha, xx Sarah