Stärken: Jung, flexibel, belastbar...

18Sept2017

Ein bisschen mehr als zwei Jahre ist es jetzt her, als wir das letzte Mal in den USA waren. „Damals“ waren wir total begeistert vom wilden und doch durch und durch konservativen Süden. Besonders angetan hat es uns damals die Golfküste mit ihren grandiosen Stränden und karibikhaften Flair. Jetzt, zwei Jahre später und einen Karibik-Urlaub später, stand fest, dass es 2017 eigentlich eher einen europäischen Urlaub geben sollte. Hauptsächlich um etwas Geld zu sparen. Nach etlichen Stunden des Suchens auf wirklich jeder Urlaubssuchmaschine Deutschlands, stand allerdings fest, dass wir mittlerweile etwas zu geizig sind für Europa. Nach unserem grandiosen Mexiko-Urlaub letztes Jahr wollten wir auf keinen Fall den gleichen Preis für eine lächerliche Woche in Griechenland bezahlen. So entstand aber immer mehr die fixe Idee, dass wir uns wieder über den großen Teich wagen (obwohl ich nach dem letzten Flug Stein und Bein geschworen habe, mich nicht wieder 10 Stunden in ein Flugzeug zu setzten!). Die Flugpreise machten einem die Entscheidung auch nicht sehr schwer: Für läppische 306 € buchten wir Flüge von Düsseldorf nach Miami. Durchaus der Tatsache bewusst, dass dort noch Hurricane-Saison ist, habe ich beim National Hurricane Center nachgeschaut wie gefährlich das noch für uns sein könnte. Und da was stand da: Bereits seit knapp einem Jahrzehnt wurde Florida nicht mehr nennenswert von einem Hurricane getroffen. Hurricanes im September sind äußerst selten. Also, alles gut. Das Reisefieber hatte uns gepackt! Fleißig wurden Routen geplant, Sommerklamotten im Schlussverkauf ergattert, Tanten und Cousins nach Tipps befragt. Vor zwei Wochen dann die volle Breitseite Karma… Sonntagabends haben wir noch nach langer Suche ein bezahlbares Hotel auf Key West gebucht. Am Montagmorgen im Radio dann der Schock: Hurricane Irma rast auf die Karibik und die Küste Floridas zu. Naja. Sieht schon groß aus, der liebe Hurricane. Aber immerhin wurde seit 10 Jahren die Küste Floridas… und überhaupt. Total unwahrscheinlich. Und so…

Nun ja. Einen Hurricane später sitze ich nun hier und würde sooo gerne erzählen, dass es morgen nach Florida geht. Aber auch das National Hurricane Center hätte wohl lieber Recht behalten. Aufgrund der schlimmen Zerstörungen (Key West ist bereits die zweite Woche ohne Strom und Wasser), mussten wir uns einen Plan B überlegen. Gott sei Dank konnten wir einen Großteil aller Buchungen kostenlos stornieren. Aber dann stand die große Frage im Raum: Wohin soll es dann gehen? Akribisch sind wir alle „Wunschziele“ in der USA durchgangen, wo wollen wir hin, wofür reicht die Zeit, was passt in die Jahreszeit und was können wir uns so spontan noch leisten. Immerhin kosten Linienflüge eine Woche vorher gut und gerne mal 2000 € pro Person. Am Ende standen zwei Ziele fest: Die Rocky Mountains mit dem Yellowstone Nationalpark oder die Ostküste rund um Cape Cod. Beides sind meine absoluten Traumziele. Christian war bereits 2012 an der Ostküste unterwegs und für einen Indian Summer sind wir noch etwas zu früh. Für die Rockys ist die Zeit allerdings perfekt. Nach einem Tag Bedenkzeit war klar: Es werden die Rockys, Howdie!

In den letzten vier Tagen mussten wir uns also von Tropical Heat mit Karibikflair auf Wilder Westen umstellen ;) Beim Packen heute hat mich noch ganz kurz die Wehmut gepackt, als ich sämtliche Sommerklamotten zugunsten outdoortauglicher Allwetterausrüstung in den Schrank gepackt habe. Ein Blick auf die Wetterapp verrät, dass auch UGG-Boots nicht übertrieben sind, nachts kühlt es dort schon bis in die Minusgrade ab (in dieser Sekunde wandern noch zwei paar Wollsocken in den Koffer!). Zur Mitnahme einer Winterjacke kann ich mich aber noch nicht überwinden, immerhin fahren wir ja schließlich auch in die Wüste Utahs!

Geplant ist also eine Tour von Denver zum Grand Teton Nationalpark (der Name kommt aus dem französischen und rührt von dem Ausspruch „Hehe, die Berge sehen aus wie Titten“… Franzosen…) weiter in das Herzstück des Yellowstone Nationalparks. Von da aus geht es weiter durch Idaho bis nach Salt Lake City und die Wüste rund um den Salzsee. Von Salt Lake City geht es dann über die Rockys zurück nach Denver, vorbei an den bekanntesten Winterskiorten der Welt. Wenn alles rundläuft kommen wir so zu fünf neuen Bundesstaaten: Colorado, Wyoming, Montana, Idaho und Utah. Von Denver geht es dann am 1. Oktober zurück nach Tampa, wo wir dann doch noch einige Tage in Florida verbringen.

Die Koffer sind soweit gepackt, mit 15 und 18 Kilo liegen wir auch super in den 23 Kilo-Freigepäck. Shopping ist also noch drin! In ein paar Stunden geht es dann los zum Zug nach Düsseldorf, dank Gleisabsenkung in Rastatt fährt uns Dad direkt nach Karlsruhe, was uns noch einen ruhigen Abend zu Hause beschert.

Sonst nehme ich mir wieder fest vor den Blog jeden Abend (also Morgen euer Zeit) mit den Erlebnissen zu füttert. Ich hoffe nur, dass das WLAN im Nirgendwo von Wyoming das zulässt. Daumen drücken! An dieser Stelle sei noch mal ausdrücklich gesagt: Ich werde mich nicht mit Grizzlys oder Pumas einlassen. Sollte Christian also behaupten ich wäre gestorben als einen Grizzly streicheln wollte… GLAUBT IHM KEIN WORT! :D

Bis bald! over and out, Sarah