Over the sea to Skye

14Mai2018

Hallo ihr Lieben, 

unser Morgen beginnt heute wieder früh, wir müssen um kurz nach 8 Uhr frühstücken um irgendwie rumzukommen. Auf Skye ist gefühlt alles am A***** der Welt und eine Strecke von nur 20 km kann sich gut mal 60 Minuten ziehen. Das liebe Skye besteht nämlich nur aus Minor Roads, also zu 90% einspurige, Schlagloch gespickten Feldwegen (und das Prädikat "Feldweg" vergebe ich hier mal großzügig ?). Unsere Fahrt weg vom B&B verzögert sich auch wegen eines recht störrischen Schafes, dass es für unzumutbar hält, kurz die Straße freizumachen ???

Unser erster Halt ist Fairy Glen, das Feental. Dahinter verbergen sich verwunschene Felsformationen, die stark an Hobbithöhlen erinnern. Ganz ehrlich: Mich hätte es nicht gewundert, wenn gleich ein Hobbit um die Ecke gebogen wäre, dass uns zu einem zweiten Frühstück eingeladen hätte  (dem ich im übrigen nicht abgeneigt gewesen wäre?). Auf dem Rückweg zum Auto müssen wir leider durch ein Moor und ruine mir gleich das zweite paar Schuhe auf dieser Reise (ganz abgesehen, von den nassen Füßen). Liebste Schlappentante, kann man da noch Regressansprüche stellen? Meine Marco Tozzi Wanderschuhe haben gestern den Geist aufgegeben - und das gerademal 10 Jahre nach dem Kauf ?

Mit nassen Füßen machen wir uns auf den Weg zum Kilt Rock, benannt nach dem schottischen Kilt. Angeblich soll der Fels ein Karomuster haben. Hab ich nicht erkannt. Von mir aus lass ich mir noch Falten verkaufen! Mit mittlerweile trockenen Füßen aber mit bösen Regenwolken im Anmarsch machen sir uns auf den Weg zum Old Man of Storr, einer Felsformation. Wir treffen auf dem Parkplatz ein österreichisches Paar, dass in Thurso im gleichen Hotel war. Sie erzählen uns, dass sie für die Wanderung knapp anderthalb Stunden gebraucht haben. Ich wandere den ersten Kilometer noch mit, aber nachdem ich zum zweiten Mal fast auf die Fresse fliege weil der Weg nur aus knöcheltiefen Matsch besteht, drehe ich um. Der Old Man kann mich mal! Chris hält bis oben durch, dafür sitze ich im warmen Auto als dann der Regen kommt. Höhö.

Wir fahren noch nach Portree, der Inselhauptstadt. Leider besitzt die Stadt so gar kein Flair. Wir machen noch einen kurzen Abstecher zur Talisker Destillerie, da wir den Whisky aber schon kennen, lohnt sich keine Tour. Der Shop ist auch gerade völlig überfüllt, daher stauben wir nur schnell eine Flasche Storm ab (der torfige Whisky von unserem Weihnachts-Tasting, wenn sich die Herren erinnern) und verlassen die Isle of Skye. Auch bei dieser Insel bin ich mir nicht sicher, ob ichs wirklich gebraucht hätte. Ich wollte im Vorfeld unbedingt auf Skye, aber nach einer Woche kann ich nicht sagen, es gab jier etwas, dass es nicht im restlichen Schottland auch gab ? schön wars trotzdem! 

Wir fahren Richtung Fort Williams und schlafen heute am Fuß des Ben Nevis. Morgen erkunden wir dann die Region rund und um Glencoe und sehen auch das Glenfinnan Viadukt. Wir wären gerne mit dem Jacobite Steamtrain gefahren, aber leider komplett ausgebucht. Haben im Vorfeld lange überlegt ob wir den Zug vorbuchen, aber das war so wetterabhängig, dass wir uns dagegen entschieden haben... jetzt im Nachhinein ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Ist ja nicht so, als wäre Schottland eine Weltreise entfernt ?

Wir haben heute noch lange überlegt, ob wir die vorgebuchte Nacht morgen in Edinburgh antreten oder lieber noch eine Nacht hier in der Region bleiben. Da es aber keine Hotels zu passablen Preisen gibt, bleibt uns keine Wahl. Wir nutzen morgen so viel vom Tag wie geht ?

Eine weitere Beschwerde hab ich auch noch vorzubringen: ich habe bisher noch überhaupt gar keine Highland Cattlecows gesehen. Es hieß, die zotteligen Dudes seien hier überall, aber Fehlanzeige ? ohne Zottelkuh geh ich nicht heim!

Xoxo sa