Getting caught in the rain

03Jan2020

Aloha,

unser letzer richtiger Abend auf Hawaii geht zu Ende. Es ist bittersüß, ich freue mich auf zu Hause, aber hier ist es schon schön... 

Den Morgen verbringen wir in Pearl Habour, wir haben uns schon zu Hause gegen eine Besichtigung des Arizona Memorials entschieden. Zwar ist der Eintritt frei, die Tickets müssen aber im Vorraus fest gebucht werden. Da wir die letzten Tage aber komplett flexibel gestalten wollten, war das für uns keine Option. Um alle anderen "Attraktionen" anschauen zu können, müssten wir stolze 77 Dollar berappen. Die Gedenkstätte an sich sowie die Museen sind kostenlos. Wir schauen uns alles in Ruhe an und sehen auch das Memorial oberhalb der Arizona. War es vielleicht doch ein Fehler nicht hin zu fahren? Wir sind unschlüssig, zu sehen gibt es nicht wirklich was - die Namen der knapp 1500 gefallenen Matrosen. Aber auf Fotos sieht man, dass die Arizona wirklich nur einige Meter unter der Oberfäche liegt und deutlich sichtbar ist. Am Ende ist es okay so wie es ist. Die Amis und ihr grenzenloser Patriotismus sind so schon unerträglich. Das Museum ist cool gemacht, die Fassunglosigkeit der Amis, dass ausgerechnet ihre großartige Nation so unvorbereitet angegriffen wird, ist gegenwärtig. Also Japaner möchte ich jetzt gerade nicht sein. Wir Deutsche kennen dieses "ihr seid Schuld"-Gefühl ja nur zu gut... Wir quälen uns noch durch den völlig überfüllen Souvenirshop und gehen zurück zum Auto. Soll ich ehrlich sein? Den Film Pearl Habour schauen macht mehr Spaß und man lernt viel mehr - und Ben Affleck und Josh Hartnett. Noch Fragen?

Wir machen uns weiter auf den Weg Richtung North Shore, zur Dole Plantage. Ananas ist hier das Lebensmotto. Wir gehen ganz kurz durch den Shop in dem es scheinbar alles (wirklich alles) zum Thema Ananas zu kaufen gibt. Unser erster Halt ist aber der Pineapple Express, eine kleine Dampflokomotive, mit der man eine Plantagenrundfahrt machen kann. Da es sowieso gerade regnet, steigen wir ein. Choo Choo, die Fahrt kann losgehen. Wir sehen die verschiedenen Stadien des Ananas-Wachstums, lernen etwas zur Geschichte der Plantage und sehen viele interessante Pflanzen. Leider werden wir die vollen 30 Minuten Fahrt von Ukulelemusik und dem Lied "Pineapple" gequält. Kein Witz, die CD kann man sogar im Shop erwerben. Danach wühlen wir uns durch den Shop, aber die meisten Sachen sind unverschämt teuer und beim Besten Willen: so cool ist Dole jetzt bitte nicht, als dass ich 35Dollar für ein Dole-Tshirt bezahle. Mittlerweile ist es 15 Uhr, Christian wollte nochmal zur Turtle Bay und dieses Mal sein Glück probieren. Leider hat es sich mittlerweile eingeregnet, daher treten wir den Rückzug nach Waikiki an. Dafür schauen wir uns den Iolani Palace an, der einzige Königspalast der USA. Christians O-Ton beim Aussteigen: "Naja, mit Versailles kann man es jetzt nicht vergleichen". Das fasst eigentlich im Grunde schon alles zusammen :) Wir schauen uns noch die Statue von König Kamehameha I. an. Sonst hat Downton nicht viel zu bieten. Kurz machen wir noch einen Abstecher nach Chinatown, aber außer üblem Gestank und Bretterverschlägen gibt es hier nichts.

Wir versuchen noch bei Lufthansa einzuschecken, aber leider können wir das nur direkt am Flughafen machen. Schuld daran ist wohl der Air Canada Flug nach Vancouver. Um 19.45 Uhr findet das Freitagsfeuerwerk des Hilton Hotels am Waikiki Beach statt. Leider sieht man aber nur ganz wenig vom Feuerwerk. Wir schlendern noch etwas durch Waikiki bis uns der Regen endgültig zurück in die Wohnung treibt. Leider muss ich noch packen, ich schiebe es etwas auf - hoffentlich krieg ich alles unter.

Morgen steht dann nur noch shoppen und Zeit totschlagen auf dem Programm. Unser Flug geht erst um 23.20 Uhr, wir haben also wirklich den ganzen Tag vor uns!

Aloha, xx Sarah