Clouds and Waterfalls

22Dez2019

Aloha,

auch heute lässt sich die Sonne unter einer dicken grauen Wolkenschicht nur erahnen. Allerdings hat der Wind spürbar abgenommen. Da wir morgen ja auf unterschiedlichen Aktivitäten gebucht sind und wir am Dienstag nach Big Island weiterfliegen, ist heute die letzte Gelegenheit für den Waimea Canyon und die Na Pali Coast. Trotz Wolkendecke und leichtem Niesel machen wir uns auf die anderthalbstündige Fahrt an die Westküste und werden nicht enttäuscht. Gleich zu Beginn des Waimea Canyons Statepark gibt es immer wieder die Möglichkeiten grandiose Blick in die Schluchten des Canyons zu werfen. Immer wieder entdecken wir Wasserfälle, die sich hunderte Meter tief in den Canyon stürzen. Das rote Gestein bildet ein farbenfroher Kotrast du den grünbewachsenen Hängen. Immer wieder zweigen kleine Trails ab, auf die ich mich seelisch bereits seit Monaten vorbereite. Kauai muss man tatsächlich erwandern, sehe ich ein. Allerdings spielt mir das Wetter voll in die Karten: die meisten Trails ist komplett unpassierbar. Knöcheltiefer Matsch, rutschige Steilhänge, kurze Regengüsse. Ha, ich bin fein raus, das sieht sogar Christian ein (#Karma). Wir durchqueren den Weimea Canyon einmal komplett und fahren bis zum Pu’u O Kila Aussichtspunkt. Hier endet die Straße und wir sind sprichwörtlich am Ende der Welt. Dafür fallen hier die Wände des Cayons steil zum Meer hin ab. Wow, mit diesem Ausblick haben wir nicht gerechnet. Wir wandern zum 1.569 Meter hohen Waiʻaleʻale, dem regenreichsten Punkt der Erde. Um das zu unterstreichen, ziehen gerade tiefe Wolken über die Gipfel hinweg und man steht innerhalb von Sekunde in einer eisigen Nebelsuppe. Nur Sekunden später ist der Spuk wieder vorbei und die Wolken werden Richtung Meer gedrückt. Immer wieder sehen wir auch jede Menge Helis, die Chancen auf Christians Tour stehen also bisher sehr gut. Da ich heute aber immer wieder an Stellen "feststecke", weil sich plötzllich vor einem eine Felsspalte auftut und man nach einer Kurve plötzlich vor dem Abgrund steht, bin ich doch froh, morgen sicheren Boden unter den Füßen zu haben. Außer ich krieg natürlich ein wildes Kampfpony. Aber ich persönlich tippe eher auf ein gemütliches, pupsendes Pferd, dass mehr Interesse am futtern hat. 

Nach einer Weile auf dem Gipfel sind wir etwas durchgefroren, es hat 17 Grad und immer wieder man kurz von einem feinen Nieselregen überrascht. Auf dem Rückweg halten wir deshalb an der Kokee Lodge und wärem uns mit einer Schüssel Chili und Kaffee auf. WIr fahren zurück zum Hotel und entspannen noch eine Runde im Whirlpool. Wir fahren zum Essen nach Kapa'a und genießen danach noch einen Rum am Lagerfeuer des Hotels.

Leider haben wir heute auch noch schlechte Nachrichten bekommen: Unsere Observatoriumstour am 26.12. wurde leider gecancelt. Seit Monaten streiten sich die Einheimischen und die Regierung über die Nutzungsrechte der Zugangsstraßen auf den Mauna Kea. Ausgerechnet am 26.12. wird jetzt mit Gewalt das Protestcamp geräumt. Natürlich sind alle anderen Tage schon komplett ausgebucht. Wir wurden jetzt auf die Warteliste gesetzt und hoffen, dass wir noch irgendwie an eine Tour kommen. Schon doof, einerseits versteh ich aber die die Organisatoren. Ich hab auch wenig Lust zwischen Wasserwerfern und Mauna Kea-Aktivisten festzustecken. Daumendrücken, vielleicht haben wir auf Big Island ja aber auch einfach so Glück mit dem Sternenhimmel...  

Ich bin auch sehr gespannt auf Morgen, bin aber auch gespannt auf Christians Flug! Wir werden berichten :)

Aloha, xx Sarah